Multiple Sklerose – was ist das eigentlich?

Sie kommt ganz plötzlich, meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr, betrifft mehr Frauen als Männer, ist eine lebenslange Krankheit, die bei jedem Menschen anders verlaufen kann und ist derzeit nicht heilbar: Multiple Sklerose. 

Es handelt sich um eine chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems. Entzündliche Prozesse schädigen hierbei Nerven oder ganze Nervenbahnen bzw. ihre Schutzschicht im Gehirn und Rückenmark. Dieser Hergang kann schubförmig oder gleichmäßig fortschreitend auftreten. Aufgrund der Beschädigung können bestimmte Signale nur noch langsam, im schlimmsten Fall sogar gar nicht mehr vorankommen, sofern der Schaden sich nicht mehr zurückbildet. 

Die Ursachen sind ungeklärt, aber die Krankheit muss nicht immer schwerwiegend verlaufen. In den meisten Fällen ist MS gut behandelbar, so dass Betroffene ein weitestgehend normales Leben führen können.

Entstehung und Verlauf
Überraschend – unerwartet – unvorhersehbar

Von jetzt auf gleich, ohne wirklich erkennbaren Grund und immer von Fall zu Fall verschieden, können die Symptome von Multipler Sklerose auftreten.

Mit einem sogenannten ersten Schub beginnt es, darauf folgen im weiteren Verlauf meist Schübe in unregelmäßigen Abständen, die manchmal einige Tage, aber auch Wochen andauern können, bevor sich die jeweiligen Symptome bessern oder vollständig abklingen. Leider können die Symptome in seltenen Fällen dauerhaft anhalten, wenn die Regeneration nicht vollständig möglich ist. 

Trotz aller Abweichungen in den individuellen MS-Verläufen lassen sich drei wesentliche Krankheits-Typen unterscheiden:

  • Die schubförmig-remittierende MS: Mit dieser Form der MS beginnt die Krankheit in nahezu 80% der Fälle. Beschwerden, die bei einem plötzlichen Schub entstehen, bilden sich hier ganz oder teilweise zurück. Auf eine Phase mit Symptomen folgt eine Ruheperiode.
  • Die primär chronisch-progrediente MS:  Dieser Typ ist wirklich selten. Nur ungefähr 10% aller MS-Erkrankten leiden von Anfang an ihm. Es gibt keine einzelnen Schübe, sondern die Symptome nehmen mit der Zeit immer mehr zu – die Behinderung auch.
  • Die sekundär chronisch-progrediente MS: Nach Jahren der schubförmig-remittierenden MS (siehe oben) kann die Krankheit im weiteren Verlauf in eine Form übergehen, in der sie auch zwischen den einzelnen Schüben kontinuierlich voranschreitet.

Doch keine Angst, mit entsprechender Behandlung bekommt man MS gut in den Griff. Nur bei einem sehr geringen Prozentsatz der Erkrankten führt Multiple Sklerose innerhalb weniger Jahre zu schwerwiegenden Behinderungen.

Ursachen

Viele Vermutungen – wenig Wissen 
Geht es um den Ausbruch von MS gehen Forscher davon aus, dass das Zusammenspiel von Umständen die Krankheit auslösen kann. Hierzu zählen neben vielen weiteren beispielsweise Umwelteinflüsse, genetische Veranlagung und ethnische Abstammung. 

Welche Faktoren das genau sind, ist bis heute jedoch noch ungeklärt. Eines ist jedoch sicher: Auch wenn erbliche Faktoren die Anfälligkeit für MS begünstigen, Multiple Sklerose ist keine klassische Erbkrankheit.

Symptome

Die Krankheit mit den 1000 Gesichtern
Multiple Sklerose zeigt sich vielfältig. Symptome, Dauer und Schwere des Schubs variieren von Mensch zu Mensch. Einige Anzeichen treten bei vielen Erkrankten auf, einige wiederum nur bei wenigen. Die häufigsten Symptome haben wir im Folgenden für Sie aufgelistet: 

  • Fatigue (Müdigkeit), Schwäche
  • Schmerzen des Bewegungsapparates 
  • Steifheit
  • Spastizität von Armen und Beinen
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Gefühlsstörungen (Kribbeln, Jucken, ‘Ameisenlaufen’, ‘Stecknadeln’, Taubheit)
  • depressive Verstimmungen
  • Sehstörungen
  • Schluckbeschwerden und Sprechstörungen
  • Konzentrationsprobleme
  • Blasen- sowie Darmstörungen
  • sexuelle Funktionsstörungen

Behandlungsmöglichkeiten

Schnelles Handeln hilft
Je eher mit der Behandlung von MS begonnen wird, desto besser kann die Krankheit günstig beeinflusst und die Auswirkungen so gering wie möglich gehalten werden. Es lohnt sich also einen ‘Frühstart hinzulegen’. Dabei stehen Erkrankten verschiedene therapeutische Maßnahmen zur Verfügung, die speziell auf ihren ganz individuellen Krankheitsverlauf zugeschnitten sind. 

Zum einen erfolgt die medikamentöse Behandlung des akuten Krankheitsschubes, damit Entzündungen im Körper eingedämmt und die daraus entstehenden Symptome abgeschwächt werden. Zum anderen sollte darüber hinaus eine unterstützende symptomatische Behandlung der MS in Form von Langzeittherapien angestrebt werden. 

Welche die richtigen sind, ist von Patient zu Patient verschieden. Die Behandlung orientiert sich an den jeweiligen Symptomen, die das Leben der Betroffenen beeinträchtigen. 

Folgende symptomatische Therapien können langfristig zu einer Besserung des Verlaufs führen:

  • Ergotherapie
  • Logopädie 
  • Physiotherapie 
  • Yoga 
  • Meditation
  • Sport
  • gesunde Lebensführung

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Quelle: dmsg.de